Vom 11. bis 14. November fand die ‚MEDICA 2024‘, Fachmesse für Medizintechnik und Gesundheitswesen, in Düsseldorf statt. Etwa 5.800 Aussteller aus 72 Nationen versammelten sich, um über innovative, medizintechnische Produkte und Dienstleistungen zu sprechen. Auch Dr. Olaf Gaus, geschäftsführender Leiter der Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) stand für Fragen und Gespräche am NRW-Stand zur Verfügung. Auch nahm er an der Diskussionsrunde des „Region Aachen Zweckverbands“ zum Thema „KI in der Gesundheitswirtschaft“ teil.
Die Veranstalter zeigten sich mit dem Verlauf der MEDICA äußerst zufrieden. Wie in den letzten Jahren gab es eine hohe Anzahl positiver Rückmeldungen der rund 80.000 Fachbesucher*innen aus 165 Ländern. Die ausstellenden Unternehmen vermittelten den Besucher*innen einen umfassenden Überblick über fortschrittliche medizintechnische Gesundheitslösungen für die ambulante und stationäre Versorgung. Während an den Ständen Gelegenheit zum Networking und fachlichen Austausch bestand, wurde auf den Bühnen unterschiedliches Programm geboten.
Auf der Bühne des Landesgemeinschaftsstandes NRW gab es u. a. eine Podiumsdiskussion zum Thema „KI in der Gesundheitswirtschaft“, die von Monika Mallau (Projektmanagerin bei MedLife e. V.) moderiert wurde. KI-gestützte Diagnostik, intelligente Diagnosetools und die medizinische Bildverarbeitung wurden thematisiert. Aufgrund des Ressourcenrückgangs in der Fläche – wovon insbesondere ärztliche Praxen, die Pflege und kleine Krankenhäuser betroffen sind – hob Dr. Olaf Gaus hervor: „Wir brauchen Problemlösungen, die aus der Digitalisierung kommen.“ Mit Bezug auf das ‚Healthy Aging‘ beschrieb er die Vorteile von Monitoring-Selbstmessverfahren. Univ.-Prof. Dr. med. Martin Mücke, Direktor des Instituts für Digitale Allgemeinmedizin der Uniklinik RWTH Aachen, erläuterte Entlastungsmöglichkeiten des Praxispersonals durch KI. So stellte er digitale Telefonassistenten vor, bei denen die KI sogar die Sprache des Anrufenden für die Praxismitarbeiter*innen übersetzen kann. Auch Dr. med. Markus Huppertz-Thyssen, Chefarzt der Anästhesie am St. Augustinus-Krankenhaus in Düren, beschrieb die Möglichkeiten der KI für Anwender*innen als „unglaublich wertvoll“. Die Herausforderung in den nächsten Jahren sei es, „die Digitalisierung im Sinne von ‚Daten sammeln‘, künstliche Intelligenz im Sinne von Datenanalyse und -interpretation sowie Telemedizin […] zusammenzubringen.“ Mirijam Böhme, Abteilungsleiterin für Wissenschaft und digitale Innovationen der Stadt Aachen, betonte die Bedeutung eines schnellen Innovationstransfers von der Forschung in die Praxis und den Nutzen für das Gesundheitssystem und die Patient*innen. Auch Prof. Mücke erklärte in seinem Schluss-Statement: „Ich hoffe, dass KI in die Praxis schnell einzieht, um unser System am Laufen zu halten“, und fügte hinzu: „Ohne technische Innovation wird es schwierig in Deutschland.“
Die Diskussion wurde aufgezeichnet und kann über YouTube über diesen Link in voller Länge angeschaut werden.