Am 27. Juni fand im Unteren Schloss der Universität Siegen ein Workshop zur Vorbereitung der Gründung einer zentralen wissenschaftlichen Einrichtung (ZWE) statt. Die ZWE soll verschiedene Disziplinen der Gesundheitsforschung an der Universität Siegen vereinen, dazu gehören unter anderem die Bereiche Public Health, digitale Medizin sowie Biomedizin. Ziel ist die interdisziplinäre Förderung von Lehre und Forschung, die Entwicklung innovativer Methoden und Technologien sowie der Wissenschaftstransfer in die Praxis.
Im Jahr 2025 soll eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung an der Universität Siegen gegründet werden. Dies gab die Universität im September als Maßnahme bekannt, um der im Frühjahr durchgeführten Auflösung der Lebenswissenschaftlichen Fakultät zu begegnen. Mit Gründung der ZWE soll dem nach wie vor umfassenden Bereich der interdisziplinären Forschung zu Gesundheitsthemen, und dem damit verbundenen Netzwerk aus regionalen Gesundheitsakteuren, weiterhin eine zentrale Plattform zur Verfügung stehen. Im Rahmen von zwei aufeinanderfolgenden Workshops, die am 28. Februar sowie am 27. Juni stattfanden, widmen sich Forschende aus allen vier Fakultäten nun gemeinsam dem formalen und inhaltlichen Gründungsprozess. Dies geschieht unter enger Abstimmung mit den universitären Gremien.
Die Teilnehmer*innen des Workshops trugen aus den eigenen Disziplinen abgeleitete Forschungsthemen zusammen sowie vielfältige Beiträge, die auf die Ziele der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung einzahlen können. Auf dieser Basis wurden im weiteren Verlauf des Workshops vier thematische Cluster gebildet, denen je eine wissenschaftliche Leitung zugeordnet ist. So wird das Cluster Bio-, Informations- und Medizintechnik für Gesundheit von Prof. Dr. Florian Centler, Professur für Bioinformatik (Fakultät 1), koordiniert und vertreten durch Dr. Christian Weber, Wissensbasierte Systeme und Wissensmanagement (Fakultät 4). Im Kern geht es dabei um die Entwicklung zukunftsweisender Technologien vor dem Hintergrund von biomedizinischen, technischen und informatischen Fragestellungen.
Sprecher des Clusters Digitale Versorgungsforschung und Public Health ist Prof. Dr. Christoph Dockweiler, Professur für Digital Public Health (Fakultät 1), vertreten durch Dr. David Unbehaun, Wirtschaftsinformatik und Neue Medien (Fakultät 3). Hier stehen gesellschaftliche, technologische sowie organisationale Aspekte im Vordergrund, insbesondere im Hinblick auf digitale Gesundheitsanwendungen. Leiterin des Clusters Gesundheit in der Region ist Prof.in Dr. Julia Haberstroh, Professur für Psychologische Alternsforschung (Fakultät 2), die weiter von Dr. Stephan Krayter, Soziologie der Gesundheit und des Gesundheitssystems (Fakultät 1), und Dr. Olaf Gaus, geschäftsführender Leiter der Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD), vertreten wird. Die nachhaltige Verbesserung der regionalen Gesundheitsversorgung durch partizipative, bedarfsgerechte und interdisziplinäre Modelle steht hier im Fokus. Das vierte Cluster Gesundheitsbildung, Kompetenzen und Kommunikation wird geführt von Prof.in. Dr. Ulrike Buchmann, Berufs- und Wirtschafspädagogik (Fakultät 2) und widmet sich der Gesundheitsbildung. Diese soll in Forschung, Lehre sowie in der Gesellschaft als Querschnittsaufgabe verstanden werden.
Innerhalb der Cluster werden detaillierte Konzeptpapiere erarbeitet, die anschließend zu einem Gesamtkonzept zusammengeführt werden. Parallel wird eine Satzung für die neue ZWE an der Universität Siegen ausformuliert. Die Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) wird in der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung aufgehen.