Die diesjährige „eHealth.NRW“, eine Fachveranstaltung für Telematik und Telemedizin, die von der ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH in Kooperation mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes Nordrhein-Westfalen organisiert wird, fand am 27. September in Düsseldorf statt. Auch Dr. Olaf Gaus, geschäftsführender Leiter der DMGD, war vor Ort. In diesem Jahr bildete die digitale Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen den inhaltlichen Schwerpunkt der Veranstaltung. Neben Vorträgen von namhaften Redner*innen standen auch Diskussionen auf der Agenda. Zudem gab es eine Ausstellung zum Thema „Patientengeschichten und Telenotarzt“.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann eröffnete die Veranstaltung und machte deutlich: „Ich bin mit dem Grad der Digitalisierung im Gesundheitswesen nicht zufrieden.“ Die folgenden Vorträge und Diskussionen gliederten sich in zwei Blöcke: Am Vormittag stand das Thema „Mit digitaler Medizin zur Gesundheitsversorgung der Zukunft“ im Mittelpunkt, am Nachmittag ging es um konkrete Lösungen aus Nordrhein-Westfalen unter dem Motto „Packen wir es gemeinsam an!“.
„Mit digitaler Medizin zur Gesundheitsversorgung der Zukunft“
Seitens der ZTG GmbH sprachen Geschäftsführer Rainer Beckers und Gaby Erdmann, stellvertretende Vorständin des BKK-Landesverbands NORDWEST sowie stellvertretende ZTG-Aufsichtsratsvorsitzende, einleitende Worte zu Block 1. Rainer Beckers stellte klar, dass smarte Lösungen auch bei den Patient*innen ankommen müssten. „Wir müssen die digitale Versorgung in die Fläche bringen“, betonte auch Gaby Erdmann. Sie moderierte die sich anschließende Diskussionsrunde, an der neben anderen Experten auch Thomas Müller, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und Mitglied im ZTG-Aufsichtsrat, teilnahm. Am Rande der Konferenz tauschten sich Rainer Beckers, Stephan Pohlkamp, Regierungsdirektor im Referat ‚Digitalisierung der medizinischen Versorgung‘ im MAGS, und Dr. Olaf Gaus darüber aus, dass die Diskussion über E-Health-Konzepte einen Reifegrad gewonnen habe, der nunmehr konkrete neue Versorgungspfade für die Regelversorgung zulasse: „Wir wissen jetzt, wie wir eine Datenmedizin aufsetzen können, um KI-unterstützte neue Versorgungspfade unter Einbindung von Wirtschaftsunternehmen insbesondere in der Fläche verfügbar zu machen. Was wir wirklich brauchen, um in der drängenden Versorgungsthematik jetzt einen Schritt weiter zu kommen und bürokratische Hürden zu überwinden, ist eine Experimentierklausel, um rechtlich und medizinisch abgesichert am Beispiel einer ‚Digitalen Praxis‘ ins Handeln zu kommen“, so Dr. Gaus.
„Packen wir es gemeinsam an!“
Lars Ehm, Leiter der Gruppe Gesundheitsversorgung, Prävention und Digitalisierung der medizinischen Versorgung des MAGS, startete Block 2 am Nachmittag. Er hob die Rolle der Digitalisierung für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Patient*innen hervor und ergänzte: „Dazu gehört auch ein verlässlicher Datenschutz.“ Er dankte der KVWL für die Unterstützung bei der Erprobung des E-Rezepts, das bereits jetzt funktioniere. Auch KI werde in der Medizin zukünftig eine große Rolle spielen – „auch als Mittel der Prävention von Erkrankungen und Folgeerkrankungen“, so Lars Ehm.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurden konkrete eHealth-Anwendungsfelder in Nordrhein-Westfalen vorgestellt – bei Schlafapnoe und im Bereich der Pädiatrie. Im Anschluss hielt der aus dem WDR bekannte „Doc Esser“, Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser, Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie sowie Kardiologie, einen zehnminütigen Impulsvortrag zur Digitalisierung in der Medizin. Er moderierte auch die abschließende Diskussionsrunde der eHealth.NRW-Konferenz mit fünf Expert*innen zum Thema „Packen wir’s an!“.