DataHealth
Burbach

Das Thema Hausärztemangel vor allem in ländlichen Regionen gewinnt an Brisanz – und auch im Kreis Siegen-Wittgenstein zeichnet sich ein signifikanter Ärztemangel ab. Das Projekt DataHealth Burbach verfolgt in diesem Zusammenhang das Ziel, die Gesundheitsversorgung für den ländlichen Raum einerseits zu erhalten und andererseits zukünftig zu verbessern.

Verschiedenen Kommunen in Siegen-Wittgenstein droht eine hausärztliche Unterversorgung oder die Versorgung erscheint auf mittlere Sicht gefährdet. Dieser Mangel ist unter anderem durch die Entwicklung der Arztzahlen und die Altersstruktur der an der hausärztlichen Versorgung teilnehmenden Medizinerinnen und Mediziner bedingt. Viele von ihnen arbeiten bereits heute über die Altershöchstgrenze hinaus in ihrer Praxis weiter, da sie keine Nachfolge finden. Junge Ärztinnen und Ärzte haben indes oft das Bedürfnis, sich in urbanen Zentren niederzulassen.

In der Projektregion „Hickengrund“ in Burbach ist der Hausärztemangel vor allem durch die altersbedingte Schließung umliegender Praxen bereits eingetreten. Im Hickengrund versorgen mittlerweile nur noch zwei hausärztliche Einzelpraxen etwa 6.000 Menschen. Es besteht somit eine unmittelbare Handlungsnotwendigkeit. Hier knüpft DataHealth Burbach in mehreren Schritten an. Das Forschungsprojekt kann einen effektiven Beitrag dazu leisten, die Versorgung größerer Patientenpopulationen durch weniger Medizinerinnen und Mediziner auf einem hohen Niveau zu erhalten.

Worum geht’s im Projekt?

Vitaldatenerhebung durch Patientinnen und Patienten & Akzeptanzforschung


Das Projekt DataHealth Burbach wird in Kooperation mit zwei Hausarztpraxen und einem Pflegeheim umgesetzt. Es werden zunächst Patientinnen und Patienten aus den Praxen rekrutiert und mit technischen Devices ausgerüstet, mit deren Hilfe sie Vitaldaten selbst erheben und an die betreuende Hausarztpraxis weiterleiten können. Im Rahmen einer parallel durchgeführten Akzeptanzforschung wird ermittelt, welche individuellen Zugänge zu neuen Technologien bestehen. Da es sich um einen intersektoralen sowie interprofessionellen Ansatz handelt, werden neben den Patient*innen auch Ärzt*innen, medizinische Assistent*innen und das Pflegepersonal befragt. Dazu gehört auch, dass Verbesserungen in den prozessualen Abläufen der Pflege, der medizinischen Behandlung und der interprofessionellen Kommunikation untersucht werden.

Die zur Datenerhebung und -übertragung genutzten Messgeräte sind medizinisch zertifiziert. Zur Übertragung der Daten werden sowohl die Health-App des Smartphone-Geräteherstellers als auch eine Interface-App genutzt. Die Hausarztpraxen können auf die digitalen Gesundheitsdaten zugreifen und Videokonferenzen mit den Patienten abhalten.

Projektteam

Haben Sie Fragen zum Projekt?
Kontaktieren Sie uns!

Ansprechpartner:
Dr. Olaf Gaus
olaf.gaus@uni-siegen.de
+49(0)271 740-4988

„DataHealth“: Projektvorstellung im Rahmen des Holzhäuser Ärztegesprächs am 16. März 2022

In Kooperation mit regionalen Ärztinnen und Ärzten organisiert der Förderkreis „Alte Schule“ im Heimatverein Holzhausen regelmäßig das „Holzhäuser Ärztegespräch“, in dessen Rahmen Expert*innen und interessierte Bürger*innen über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Gesundheitsbereich diskutieren. Am 16. März 2022 wurde bereits zum sechsten Mal zu einer Veranstaltung der Reihe eingeladen. Zu Gast beim 6. Holzhäuser Ärztegespräch zum Thema „Die Bedeutung von Vitaldatenmonitoring: Datenmedizin als digitale Unterstützung im Gesundheitswesen“ waren Vertreter*innen des Forschungsschwerpunkts Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) der Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Universität Siegen, die hier das Forschungsprojekt „DataHealth“ vorstellten.

Projektpartner

Gemeinde Burbach

Hausarztpraxis Fudu Yu

Hausarztpraxis Dr. Jozef Marton

Initiative „LebensWERTE Dörfer“ (Gemeinde Burbach)

Lebensgemeinschaft Christlicher Senioren gGmbH

Regionalverein LEADER-Region 3-Länder-Eck e. V. (Förderprogramm LEADER der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raums)

Beteiligte Lehrstühle:

Lehrstuhl für Medizinische Informatik und Mikrosystementwurf, Prof. Dr. Rainer Brück

Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves

Lebenswissenschaftliche Fakultät, Prodekan Health Care, Prof. Dr. med. Veit Braun

Menü