DMGD unterstützt Landkreis Neuwied bei Bedarfsanalyse

Im Rahmen einer wissenschaftlichen Bedarfsanalyse finden im Landkreis Neuwied aktuell Interviews mit Expert*innen aus der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung und Pflege sowie Bürgerbefragungen rund um das Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen statt. Durchgeführt werden die Interviews von Forscher*innen aus der Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD). Unter Berücksichtigung der Forschungsergebnisse soll eine digitale, partizipative Online-Plattform für gesundheitliche Themen entstehen.

Unter dem Link kreis-neuwied.de/meinegesundheit-neuwied soll bald eine Informationsquelle für alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Neuwied über Angebote aus dem Bereich der gesundheitlichen Versorgung gegründet werden. Zudem könnte dort ein intersektoraler Dialog zwischen Bürger*innen und Praxen, Kliniken sowie Pflegeeinrichtungen plattformgestützt stattfinden. Damit die Belange der Nutzerinnen und Nutzer bei der Entwicklung und Gestaltung der virtuellen Plattform berücksichtigt werden können, wurde die Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) der Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Universität Siegen vom Landkreis Neuwied mit einer wissenschaftlichen Bedarfsanalyse beauftragt, die noch bis Ende November läuft.

„Wir wissen, dass es unter anderem im Bereich der hausärztlichen Versorgung zu einem erheblichen altersbedingten Nachbesetzungsbedarf kommen wird. Diesen werden wir im Kreis Neuwied wohl genauso wenig flächendeckend bedienen können, wie viele andere Regionen auch. Also gilt es, intelligente Lösungen zu finden, um die möglicherweise entstehenden Lücken durch qualitative Konzepte zu schließen“, blickt Landrat Hallerbach in die Zukunft. Hier soll das Projekt ansetzen und mithilfe der geplanten digitalen Anwendung die regionale gesundheitliche Daseinsvorsorge unterstützen.

Innerhalb der Studie sollen unter anderem lokale Versorgungsdefizite erkannt werden. Zum Zweck der Analyse interviewt die DMGD unter Leitung von Dr. Olaf Gaus knapp vierzig Expertinnen und Experten im intersektoralen und interprofessionellen Untersuchungsfeld. Dabei sollen der Status quo und eine Bewertung der gesundheitlichen Versorgung im Landkreis ermittelt, aber auch eine Erwartungsprognose des Projektziels zu digitalen Transformationen abgebildet werden. Im ersten Teil der Neuwieder Bedarfsanalyse kommen aktuell ausgewählte Expertinnen und Experten aus den Sektoren ambulante und stationäre Gesundheitsversorgung, ambulante und stationäre Pflege, Verwaltung und Politik sowie ausgewählte Bürgerinnen und Bürger zu Wort. Sie werden dazu befragt, was aus ihrer Perspektive eine gute gesundheitliche Versorgung der Zukunft ausmacht und wie sie gestaltet sein sollte. Die qualitativen leitfadengestützten Einzelinterviews bilden die Grundlage für eine quantitative sozialempirische Befragung, an welcher anschließend alle Bürgerinnen und Bürger teilnehmen können.

Die Untersuchung ist Teil des Neuwieder Projekts MeineGesundheit – Digital.Nah.Neuwied, das als sogenanntes „Sonderprojekt“ im Rahmen eines Modellvorhabens des Bundes entstanden ist: Smarte.Land.Regionen. Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderte Vorhaben zielt darauf ab, modellhafte Anwendungen zur Digitalisierung der Daseinsvorsorge zu entwickeln und zu erproben – so, dass sie im Idealfall bundesweit übertragbar sind. Der Fokus im Landkreis Neuwied liegt dabei auf der gesundheitlichen Versorgung.

Die Ergebnisse aus vorliegender Literatur, qualitativen Expert*innen-Interviews und quantitativer Bürger*innen-Befragung werden zum Abschluss des Projekts in Form eines Berichts zusammengetragen. Zum aktuellen Projektfortschritt wird laufend auf der DMGD-Projektseite und auf der Homepage des Landkreises informiert.

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