Unter dem Motto „Zukunftskompetenz für ein resilientes Gesundheitssystem“ fand vom 22. bis 24. September der 24. Deutsche Kongress für Versorgungsforschung (DKVF) im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) statt. Die vom Deutschen Netzwerk für Versorgungsforschung e. V. (DNVF) organisierte Veranstaltung diente dem fachlichen Austausch über Perspektiven der zukünftigen Gesundheitsversorgung. Der geschäftsführende Leiter Dr. Olaf Gaus und Projektmitarbeiterin Leonie Stieber vertraten die Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) der Universität Siegen auf dem Kongress mit zwei Präsentationen.
Im Bereich neuer Versorgungskonzepte hielt Dr. Olaf Gaus am zweiten Kongresstag einen Vortrag zum Thema „Digitale Praxis – Studie zur digitalen Transformation im Gesundheitswesen am Beispiel der Hansestadt Attendorn“. Im Laufe der Studie wurden gemeinsam mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten im Stadtgebiet Attendorn Handlungsempfehlungen für ein digital unterstütztes Versorgungskonzept erarbeitet.
Am Folgetag stellte Leonie Stieber im Rahmen ihrer Posterpräsentation „Future Lab Modellregion – Erprobung einer zukunftsweisenden Datenmedizin“ im Hinblick auf Methoden der Zukunftsforschung die Forschungsarbeiten der DMGD vor. Dazu berichtete Frau Stieber vom Aufbau einer Datenmedizin unter Einsatz innovativer technischer und digitaler Möglichkeiten zur Entlastung und qualitativen Verbesserung der intersektoralen und interprofessionellen Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Hier fließen auch die Erkenntnisse aus der von Dr. Olaf Gaus vorgestellten Studie mit der Hansestadt Attendorn in das Gesamtvorhaben ein – der Aufbau einer Digitalen Praxis als sektorenübergreifendes telemedizinisches Zentrum mit angeschlossenen Versorgern und zu Versorgenden.
Im Rahmen des Kongresses tauschte sich Dr. Olaf Gaus mit dem Kongresspräsidenten Prof. Dr. Horst Christian Vollmar, Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, über Zukunftsthemen rund um die gesundheitliche Versorgung aus. Sie sprachen über das Berufsbild „Physician Assistant“ und diskutierten die Grenzen dieser Tätigkeit und die Relevanz von eHealth als Bestandteil des Curriculums. Über dieses Thema tauschte sich Dr. Olaf Gaus auch aus mit PD Dr. med. Simon Schwill, MME, Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung an der Universität Heidelberg, praktizierender Hausarzt sowie stellvertretender Sektionssprecher Weiterbildung an der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Die Förderung des Berufsbilds „Physician Assistant“ plant Dr. Olaf Gaus im Zentrum für interdisziplinäre Gesundheitsforschung der Universität Siegen, welches sich derzeit noch in Gründung befindet, in Kooperation mit Dritten voranzutreiben. In diesem Kontext stieß er bereits auf Interesse bei Prof. Dr. med. Martin Mücke, Institutsdirektor der Universitätsklinik RWTH Aachen, sowie Prof. Dr. med. vet. Jan Ehlers, Vizepräsident für Lehre und Lernen sowie Lehrstuhlinhaber Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen der Universität Witten-Herdecke.
Außerdem nahm der geschäftsführende Leiter der DMGD an Angeboten aus dem Programm teil wie dem Zukunftsworkshop „Futures Literacy – Gemeinsam Zukünfte der Gesundheitsversorgung entwerfen“ von Prof. Dr. Antje Bierwisch, UNESCO-Lehrstuhlinhaberin Zukunftsfähigkeit für Innovation und Unternehmertum am MCI Management Center Innsbruck.
Den 24. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung veranstaltete die Kongress- und Kulturmanagement GmbH (KUKM) unter wissenschaftlicher Leitung des Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e.V. Präsident des Kongresses ist Prof. Dr. Horst Christian Vollmar aus der Abteilung Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät an der Ruhr-Universität Bochum.