Die Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) wird auch im nächsten Jahr die Entwicklung und den Aufbau einer Datenmedizin weiter voranbringen. Das Hauptziel dieses interdisziplinären Forschungsgebietes besteht in der Entlastung der sektorenübergreifenden Gesundheitsversorgung – insbesondere in ländlichen Regionen. Diese Entlastung soll durch die Analyse medizinischer Daten, die mittels Vitaldatenmonitoring erhoben werden, erfolgen.
Im Rahmen einer Datenmedizin messen Patient*innen ihre Vitalparameter selbst. Diese werden auf digitalem Wege in die zuständige Hausarztpraxis übermittelt. Da große Datenmengen anfallen, wird eine KI die Vorauswertung der Daten übernehmen. Auf diese Weise werden Ärzt*innen bei Diagnose und Behandlungsentscheidungen unterstützt. Dabei steht nicht nur die Anpassung der Medikation oder die Einleitung weiterer medizinischer Maßnahmen im Vordergrund. Es geht auch darum, im Kontext der Präventivmedizin die Entstehung von Erkrankungen zu vermeiden. Das neue Imagevideo zur Datenmedizin-Konferenz der DMGD bietet einen kurzen Einblick zum aktuellen Stand.
Geplantes Projekt: Digitale Medizin als Disease Management 2go
Jüngst war die DMGD innerhalb eines Konsortiums mit dem Innovationsfonds-Antrag „DM2go – Digitale Medizin als Disease Management 2go“ erfolgreich. Derzeit bereiten die Konsortialpartner gemeinsam die zweite Antragstufe vor. Die Projektleitung bzw. Konsortialführung obliegt Univ.-Prof. Dr. med. Martin Mücke vom Institut für Digitale Allgemeinmedizin der RWTH Uniklinik Aachen. Bei diesem Forschungsprojekt sollen bereits existierende Disease-Management-Programme (DMP) digital aktualisiert und um eine Health-Monitoring-Komponente erweitert werden. Bei den DMP handelt es sich um Behandlungsangebote für chronisch kranke und/oder multimorbide Patient*innen. Von DM2go sollen insbesondere Menschen, die an Diabetes mellitus Typ 2 und/oder an Herz-Kreislauf-Krankheiten leiden, profitieren. Dabei steht das Selbstmanagement der Patient*innen im Fokus. Durch die Einbindung des Selfmonitoring können Diagnosen anhand der gemessenen Vitalwerte erfolgen. Auch die Patient*innen können jederzeit ihre Daten einsehen und somit ihre eigene Gesundheitsentwicklung einschätzen (‚Selfcare‘). Auf diese Weise sollen Prozesse optimiert und Hausärzt*innen entlastet werden. Auch wird angestrebt, die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum sicherzustellen und die Zahl der stationären Klinikaufenthalte zu minimieren.
Wenn Sie mehr über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Datenmedizin erfahren möchten, laden wir Sie herzlich dazu ein, sich das Video der Datenmedizin-Konferenz der DMGD in voller Länge anzusehen. Die Konferenz fand im Oktober 2023 in Siegen statt.