Am 10. Juli fand die Abschlussveranstaltung des Planspiels „MedTech Start-up“ statt. In fünf Teams präsentierten die Bachelor-Studierenden ihre finalen Businesspläne für ihre Produktideen vor einer Fachjury. In der Konzeptionsphase erhielten die Gruppen fachliche Expertise von Vertreter*innen ihres jeweiligen Partner-Unternehmens. Diese bewerteten nun die Ergebnisse gemeinsam mit den Dozenten, Dr. Olaf Gaus und Dr.-Ing. Kai Hahn, sowie Vertreter*innen der Jury, Dr. Birthe-Marie Mosen und Dr. Harald Stolten vom Entrepreneurship Center der Universität Siegen als auch Luca Stahlschmidt vom Siegerlandfonds der Sparkasse.
Studierende präsentierten in 15-Minuten-Pitchs finale Produktideen mit Finanzierungsentwurf
Die studentischen Teams hatten bereits am 5. Juni den ‚kleinen Businessplan‘ für ihre Produktideen vorgestellt und arbeiteten auf Grundlage des erhaltenen Feedbacks den ‚großen Businessplan‘ aus, der zusätzlich einen Finanzplan für die gemeinsam mit den Unternehmen entwickelten Spin-offs enthielt.
Das erste Team präsentierte „SafeHands“ – eine Web-App für das Intranet von Gesundheitseinrichtungen, die durch Aufklärung über geeignete Hygienemaßnahmen zum Ziel hat, dem übermäßigen Gebrauch von Einmalhandschuhen vorzubeugen. Die Gruppe weicht damit ab von ihrer ursprünglichen Idee, einen CO2-Rechner zu entwickeln. Das Thema Nachhaltigkeit in der Gesundheitsversorgung bleibt weiterhin im Vordergrund. Unterstützt wurden die Studierenden von Dr. Mandana Banedj-Schafii, Geschäftsführerin und Gründerin der medmehr GmbH.
Um den Nutzen ihres Armbands zur Ortung von insbesondere Demenzerkrankten zu veranschaulichen, führte die nächste Gruppe mit einem inszenierten Szenario in den Pitch ihres Produktes „SAINT“ ein. Für die Entwicklung ihrer Produktidee kooperierten die Studierenden eng mit dem Unternehmen Localino , einer Marke der Heuel und Löher GmbH & Co. KG, und wurden insbesondere von David Löher, Geschäftsführer und Co-Gründer des Unternehmens, sowie Wencke Dobbener, Leiterin Projektmanagement, und dem Hardwareentwickler Hendrik Schulte unterstützt.
„Diseasy“ heißt die Produktinnovation, die in Zusammenarbeit mit der Conze Informatik GmbH entstand. Dabei handelt es sich um eine appbasierte All-in-one-Plattform rund um die richtige Medikamenteneinnahme, wie das Team über eine umfassende App-Simulation veranschaulichte. Fachlich begleiteten Dennis Conze, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, sowie Thomas Bollmann, New Business Manager, als auch CTO und Prokurist Magnus Theile die Studierenden.
Das Produkt „Nutri Pulse“ des nächsten Teams ist ein Magenimplantat, das bei adipösen Patient*innen durch App-gesteuerte Vibrationen ein frühes Sättigungsgefühl erzeugen soll. Die Studierenden arbeiteten für die Entwicklung dieser Idee mit dem Unternehmen Adesso SE zusammen und erhielten dafür Unterstützung von Klaus Müller, Director Personal Health bei Adesso.
Das abschließend präsentierende Team stellte das Spin-off „Magische Socke“ mit zugehöriger App zur Prävention von diabetischen Komplikationen vor und bedankte sich zum Abschluss bei den beteiligten Unternehmensvertreter*innen der Lohmann & Rauscher GmbH & Co. KG, die sie im Laufe des Planspiels intensiv begleitet hatten. Dazu gehören Laura Ihrlich, Digital Transformation Manager, Dr. Sabrina Ziegler, Projektmanagerin Innovation, und Sören Kinch-Jensen als Praktikant im Digital Lab.
Feedback und Abschluss-Statements
Nach jedem Pitch erhielten die studentischen Gruppen neben den Rückmeldungen aus den Reihen der Unternehmensvertreter*innen auch individuelles und konstruktives Feedback der weiteren Jurymitglieder. Insgesamt fiel das Urteil der Jury positiv aus. „Ihr habt verstanden, was wir als Jury hören möchten. Man hat bei keinem von euch das Gefühl gehabt, es gehe nur um Leistungspunkte.“, fasste Dr. Birthe-Marie Mosen vom Entrepreneurship Center ihre Eindrücke zusammen und bot an: „Wenn ihr Lust habt, noch tiefer in eure Ideen einzutauchen und das Ganze weiterzudenken, stehe ich euch gerne als Sparringpartner zur Verfügung.“
Auf die Frage von Dr. Olaf Gaus, inwieweit für die Unternehmensvertreter*innen für ihre Zeitinvestition und bereitgestellte Expertise ein Gegenwert erbracht worden sei, äußerte sich Magnus Theile positiv: „Dahinter steht ein strategischer Gedanke. Wenn man sich mit dem deutschen Markt auseinandersetzt, sind Veranstaltungen wie diese eine ganz wichtige Entwicklungen. Der Lehrstoff und die Erfahrung sind ein unheimlicher Mehrwert für die Studierenden. Wir sind gerne weiter bei einem solchen Format dabei.“ Laura Ihrlich lobte die Pitchs der Teams und betonte mit Blick auf die Finanzierungsentwürfe: „Je komplexer die Ideen sind, desto mehr kommt es auf die Ausarbeitung des Wissensstands zu den Ideen an und desto schwieriger ist eine Abschätzung in Zahlen. Jede Gruppe hatte ihre eigenen Herausforderungen und hat diese gut gelöst. Es macht mich Stolz, wie viel die Studierenden in der kurzen Zeit gelernt haben.“
Das Planspiel „MedTech Start-up“ fand zum dritten Mal im Rahmen des Bachelor-Studiengangs „Digital Biomedical and Health Sciences“ an der Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Universität Siegen statt. Welche innovativen Produktideen die Studierenden im vergangenen Sommersemester entwickelt haben und wie das Urteil der Fachjury ausfiel, können Sie hier nachlesen. Ein Resümee zum Planspiel aus dem Sommersemester 2022 finden Sie hier.