„New Medical Realities“ erforscht die digital unterstützte gesundheitliche Versorgung mittels innovativer Technologien wie Virtual oder Augmented Reality. Diese werden im Rahmen des Projektes direkt in die Behandlung und Therapie gesundheitlicher Fragestellungen zur Ernährung und Bewegung eingebunden. Das FoKoS-Forschungsprogramm ist Teil der „Digitalen Modellregion Gesundheit“ des Forschungskollegs (FoKoS) sowie der Lebenswissenschaftlichen Fakultät (LWF) der Universität Siegen und findet in Kooperation mit leitenden Ärzten aus den Siegener Kliniken statt.
Das Ziel des FoKoS-Forschungsprogramms „New Medical Realities“ ist eine digital unterstützte prä- und postoperative Forschung zu Adipositas, Refluxbeschwerden oder chronischem Rückenleiden. Im Fokus stehen Fragen, wie mittels Virtual Reality, Augmented Reality oder Holografie Technologien innovative, zeit- und ortsunabhängigere Therapieformen für eine gesündere Ernährung und mehr Bewegung entwickelt oder erweitert werden können. Dieses Forschungsvorhaben unterstützt die Sparkassenstiftung Zukunft mit einer Fördersumme in Höhe von 32.000 Euro.
„Wir freuen uns über diese Förderung, die es uns ermöglicht, umfassendes Expertenwissen in unsere Forschung einzubinden“, sagt Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves, Direktor des FoKoS. Mit der finanziellen Unterstützung soll unter anderem eine interdisziplinäre Fachkonferenz ausgerichtet werden, die Vertreterinnen und Vertreter aus Medizin, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringt. Das Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung durch digitale, individuelle und bedarfsgerechte Lösungen zu stärken und so neue Wege zur Sicherstellung der Patientenversorgung aufzuzeigen.
Virtual Reality Forschung im Reallabor
Die Erweiterung des Realraums durch virtuelle Realitäten bietet neue Möglichkeiten für Ernährungs- und Bewegungstherapien. Patienten können innerhalb einer virtuellen Umgebung den Umgang mit Lebensmitteln in Form von gesunder und weniger gesunder Nahrung motiviert üben. Hierdurch können Anwender ein bewusstes und gesundes Konsum- und Ernährungsverhalten nachhaltig erlernen. Nach einer Rückenoperation kann beispielsweise die Nutzung von am Körper getragenen Sensoren in virtuellen Umgebungen durch sogenannte Tracker ein gezielter Muskelaufbau gefördert werden. Diese digitale Unterstützung macht Bewegungsabläufe messbar, analysiert diese und gibt darauf basierend Feedback über richtig ausgeführte Bewegungsübungen.
„New Medical Realities“ ist Teil des umfassenden Vorhabens „Digitale Modellregion Gesundheit“ des FoKoS, das ausgewählte Fragestellungen der gesundheitlichen Versorgung in verschiedenen Landkreisen des Dreiländerecks Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen in den Blick nimmt. „Hier kann man den Modellversuch im Reallabor untersuchen“, sagt Prof. Dr. Joachim Labenz, Medizinischer Direktor Diakonie Klinikum Jung-Stilling. Als Projektpartner und Facharzt für Innere Medizin unterstützt er insbesondere die Forschung im Bereich der Refluxkrankheit. Hier hat er gemeinsam mit seinem Chefarzt-Kollegen Prof. Dr. Frank Willeke, Chirurg und Ärztlicher Direktor im St. Marien-Krankenhaus Siegen, vor Jahren das Reflux-Zentrum Siegerland gegründet, das Leuchtturmcharakter über die Region hinaus ausweist. „Die Förderung der Sparkassenstiftung Zukunft bestätigt diese wichtige wissenschaftliche Leistung des Forschungskollegs, um auch in Zukunft exzellente Forschung für die Region zu bieten“, so Prof. Labenz.
Neben dem Diakonie Klinikum Jung-Stilling sind auch das St. Marien-Krankhaus und das Kreisklinikum Siegen Teil des Konsortiums zur Erforschung von Körpergewichtsregulation oder chronischen Erkrankungen durch technische Unterstützung.