Das Forschungsprojekt „Telemed@ATN – Digitalisierung und Vernetzung der städtischen Gesundheitsversorgung“ startet in die nächste Phase: Ab sofort unterstützen Expert*innen aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitssektors sowie gesundheitsnahen Einrichtungen, Unternehmen und dem öffentlichen Sektor die Studie durch die Teilnahme an wissenschaftlichen Interviews.
Im Juni 2022 startete mit dem Vorhaben Telemed@ATN eine Kooperation zwischen der Hansestadt Attendorn und der Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) der Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Universität Siegen, in deren Rahmen Möglichkeiten erforscht werden, um die gesundheitliche Versorgung nachhaltig sicherzustellen und für diese ein geeignetes Modell nach dem Public-Private-Partnership-Ansatz zur intersektoralen Vernetzung aller Akteure im städtischen Gesundheitswesen zu entwickeln. Die Projektstudie, deren Ablauf bei einem ersten Kick-off-Termin aller Projektpartner im Juni konkretisiert wurde, umfasst neben den nun anlaufenden Expert*inneninterviews eine große Bürgerbefragung und In-Praxi-Tests in den teilnehmenden Hausarztpraxen.
Entwicklung eines Public-Private-Partnership-Ansatzes in Attendorn
Immer weniger Ärztinnen und Ärzte entscheiden sich heute für eine Niederlassung im ländlichen Raum. Auch in der Hansestadt Attendorn ist die Sicherung insbesondere der hausärztlichen Versorgungslage perspektivisch angespannt – und die demographische Entwicklung wird die Situation in der medizinischen Versorgung in den kommenden Jahren noch verschärfen. Innerhalb der Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck werden vor diesem Hintergrund digitale und intersektorale Lösungen zur Entlastung und Unterstützung des Gesundheitssektors erforscht und in die Anwendung gebracht.
Der Fokus des Projekts Telemed@ATN liegt auf der Digitalisierung und Vernetzung der städtischen Gesundheitsversorgung durch einen sogenannten Public-Private-Partnership-Ansatz. Dieser zielt auf eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit von öffentlichen Einrichtungen und privatwirtschaftlichen Unternehmen ab, wobei die Ressourcen zusammengeführt werden, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Die vertraglichen Strukturen sind dabei transparent und die Kooperation soll langfristig angelegt sein. Unternehmen können sich im Rahmen eines solchen PPP-Ansatzes an Lösungen von Herausforderungen der lokalen Gesundheitsversorgung beteiligen und sich sowohl materiell als auch immateriell einbringen. Die Rendite für Unternehmen besteht unter anderem darin, dass die Sicherstellung und Förderung des Gesundheitssektors einen Standort attraktiver macht. Für Ärzt*innen und andere Akteur*innen bringt der PPP-Ansatz den Vorteil einer Absicherung der Gesundheitsversorgung auch in Zukunft mit sich.
Expert*innen und Bürger*innen bringen ihre Perspektiven ein
Aktuell laufen im Projekt Telemed@ATN wissenschaftliche Expert*inneninterviews mit Ärztinnen und Ärzten, Vertreterinnen und Vertretern städtischer und intersektoraler Gesundheitsakteure, Unternehmen sowie Personen aus dem öffentlichen Sektor, die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der DMGD geführt werden. Interviewpartner*innen aus allen genannten Sektoren haben dabei die Möglichkeit, ihre Expertise in die Studie einfließen zu lassen. Die Ergebnisse der Interviews dienen als Grundlage für eine Bürgerbefragung, die Anfang 2023 in ganz Attendorn durchgeführt wird.
Weitere Informationen, Ansprechpartner und Projektfortschritte finden Sie auf der Projektseite Telemed@ATN.