Datengetriebenes Konzept für die Versorgung chronischer Wunden bei Diabetes mellitus Typ 2

FuE-Vorhaben: Lohmann & Rauscher und DMGD

Kürzlich waren Dr. Georg Votava und Lars Strauß von der Lohmann & Rauscher GmbH & Co. KG in Siegen zu Gast, um mit dem geschäftsführenden Leiter der Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) Dr. Olaf Gaus über ein gemeinsames Projektvorhaben zu sprechen. Dabei steht die Versorgung chronischer Wunden von Patient*innen mit Diabetes mellitus Typ 2 im Mittelpunkt.

Weltweit erkranken immer mehr Menschen an Typ-2-Diabetes. Die Behandlung der Stoffwechselkrankheit und der Umgang mit möglichen Spätfolgen wie dem Diabetischen Fußsyndrom bringen insbesondere in ländlichen Regionen immer größere Herausforderungen mit sich. Im Rahmen des von Lohmann & Rauscher und der DMGD geplanten Projekts wird angestrebt, ein Konzept für die Versorgung chronischer Wunden bei Diabetes-Patient*innen im häuslichen Umfeld zu entwickeln. Dieses soll im ländlichen Raum eine datengetriebene Versorgungssicherheit garantieren und die Versorgungsqualität erhöhen.

Vitaldatenmonitoring
Das Monitoring bildet einen wichtigen Baustein. Durch die Überwachung der Vitalwerte der Betroffenen sollen Risiken für Folgeerkrankungen frühzeitig erkannt werden, um Komplikationen wie das Diabetische Fußsyndrom nach Möglichkeit zu verhindern. Durch den Umgang mit digitalen Lösungen wird zudem das Selbstmanagement der Patient*innen (Selfcare) aktiv gefördert, was zu positiven Verhaltensänderungen (z. B. bei Essgewohnheiten und Bewegung) führen kann. Die DMGD kann aufgrund ihrer Erfahrungen mit den bereits erfolgreich abgeschlossenen Vitaldatenmonitoring-Projekten (z. B. DataHealth Burbach und Telemed@ATN) wertvollen Inhalt beisteuern.

Wundversorgung
Für die Versorgung chronischer Wunden der Diabetes-Patient*innen soll im Rahmen des Projektvorhabens zunächst ein Wundbehandlungsstandard definiert werden, der als Richtlinie für ärztliche Fachpersonen, Pflegepersonal und Angehörige dienen soll. Zudem ist ein Trainingsprogramm mit Praxisanteil geplant, welches auch die Dokumentation der Wundbehandlung beinhaltet. Für eine reibungslose Kommunikation zum Thema ‚Wundversorgung‘ wird die Vernetzung aller Beteiligten (Patient*innen, Ärzt*innen, Pflegende und Angehörige) berücksichtigt. Des Weiteren soll im Rahmen des wissenschaftlich begleiteten Projekts eine telemedizinische Infrastruktur aufgebaut werden.

Zielgruppen und -ort
Es wird angestrebt, das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zunächst regional begrenzt im ländlichen Raum durchzuführen. Die Zielgruppe für das Vitaldatenmonitoring bilden Diabetes-Patient*innen zwischen 50 und 70 Jahren, deren Behandlung im Laufe des Projekts durch Selbstmonitoring optimiert werden soll.

Nächste Schritte
Ein weiterführendes Gespräch der Projektpartner wurde bereits für Juni vereinbart.

 

Nächste Meldung
Gesundheitspolitische Gespräche: Folge 22 mit Dr. Christian Weber
Vorherige Meldung
Planspiel „MedTech Start-up“: Studierenden-Teams zu Besuch bei den Unternehmen

Neueste Meldungen