In der DMGD-Video- und Podcastreihe „Gesundheitspolitische Gespräche“ diskutieren Expert*innen über Chancen, Herausforderungen und Trends im Bereich Digitale Gesundheit. In Folge 26 spricht Dr. Olaf Gaus mit Dr. med. Phillipp Kurtz, Mitgründer und Co-CEO der Famedly GmbH, über den ersten im Gesundheitswesen zugelassenen Telematikinfrastruktur-Messenger (TIM).
“Wir haben mit dem TIM eine Lösung geschaffen, die erstmalig einen Rahmen schafft für ganzheitliche Kommunikation“, erläutert Dr. med. Phillipp Kurtz. Multimediales Kommunizieren mittels Bildern, Text, Sprache, Dokumenten oder Videos sei zwischen allen Beteiligten möglich. Neben Mediziner*innen, Pflegefachpersonen und Therapeut*innen sollen auch Patient*innen den TIM nutzen können. Der Messenger der Famedly GmbH ist bereits erhältlich und wird derzeit beispielsweise im Pilotprojekt TIMO TI-Modellregion Hamburg & Umland verwendet. Weitere TI-Messenger von anderen Anbietern werden folgen. Dr. Kurtz erklärt im Interview, dass unterschiedliche Messenger gemäß den Vorgaben der gematik GmbH untereinander interoperabel sein werden.
„TIM und ePA gehören untrennbar zusammen“, so der Mediziner. Während in der ePA insbesondere strukturierte Daten abgelegt würden, seien über den TIM schnelle Abklärungen unter den Beteiligten möglich. Des Weiteren wird im Gespräch erörtert, welche Vorteile sich durch die dezentrale Technologie ergeben, wie Nachrichten die richtigen Adressaten finden, welche Rolle das Matrixprotokoll der gematik GmbH spielt und warum zukünftig auch Chatbots in den TIM integriert werden sollten.
Die gesundheitliche Versorgung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen und verändert sich derzeit fundamental. Die Digitalisierung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Hier setzen die von der Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) entwickelten Gesundheitspolitischen Gespräche an. In den Interviews wird über den Transformationsprozess von traditionellen hin zu digital unterstützten Versorgungsformen diskutiert und es wird erörtert, wie ein digitalisiertes Gesundheitswesen perspektivisch aussehen könnte, damit alle davon profitieren. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Wünsche und Einschätzungen von Versorgungsprofis aus Medizin, Pflege und Technik sowie von Wissenschaftler*innen und Bürger*innen.
Eine neue Ausgabe der Gesundheitspolitischen Gespräche erscheint jeweils zum Monatsanfang hier auf der DMGD-Website sowie auf dem YouTube-Kanal der DMGD. Ab Folge 6 sind die Gesundheitspolitischen Gespräche auch als Podcast auf Apple Podcasts und Spotify verfügbar.