Am 13.12.2019 fand im Rahmen der REGIONALE 2025 die Fachkonferenz und Werkstatt „(Digitale) Gesundheitsversorgung der Zukunft in Südwestfalen“ statt. Dort präsentierten Ralph Brodel, Bürgermeister der Stadt Sundern, und Dr. Olaf Gaus, Geschäftsführer des FoKoS, die Ergebnisse des Projektes MeDiKuS, welches Digitalisierungspotentiale in der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum betrachtet.
Das Projekt MeDiKuS wurde zum 31.10.19 abgeschlossen. Aus dem Projekt hervorgehende Handlungsempfehlungen beinhalten eine sektorübergreifende Kommunikationsplatform für die verschiedenen Versorgungsebenen sowie einen „Tele-Arzt“ für die Übernahme der Erstversorgung und eine insgesamt verbesserte Erreichbarkeit. Weitere Ausblicke sind ein Priorisierungssystem zur Kennzeichnung der Dringlichkeit eingehender Anfragen und Schulungen für alle Beteiligten. Sicherheitsaspekte wie die Verschlüsselung und der Datenschutz stehen bei all diesen Vorhaben im Mittelpunkt. Die Empfehlungen sollen im geplanten Entwicklungsprojekt „MeDiKuS 2.0“ wissenschaftlich begleitet umgesetzt werden.
Sunderns Bürgermeister Ralph Brodel hat zuvor gemeinsam mit dem FoKoS und der Lebenswissenschaftlichen Fakultät (LWF) ein lokales Netzwerk zwischen Politik, Gesellschaft und der Ärzteschaft gebildet, um die Studie durchzuführen. Es wurden wissenschaftliche Interviews mit ärztlichem Fachpersonal, Pflegepersonal aus Seniorenheimen, Arzneikundigen sowie Patienten und Patientinnen durchgeführt, die Aufschluss über den Status Quo der Kommunikation untereinander lieferten. Die Kommunikation war das defizitreichste Thema in Sundern, welches während des ersten gemeinsamen Workshops identifiziert wurde. In den gemeinsamen Gesprächen wurde neben den Kommunikationsformen auch über die Akzeptanz digitaler Sprechstunden und telemedizinischer Folgerezeptvergabe gesprochen.