Der CDU-Landtagsabgeordnete in Rheinland-Pfalz, Michael Wäschenbach, organisierte eine virtuelle Konferenz, um gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann, sowie weiteren Teilnehmenden über die sozialpolitischen Herausforderungen und potenziellen Problemlösungen hinsichtlich der Covid-19-Pandemie zu diskutieren. Dabei rückte auch die länderübergreifende Initiative „Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck“ an der Universität Siegen in den Blick, die zum Ziel hat, ärztliches und nicht-ärztliches Personal durch digitale Angebote zu entlasten.
Im Vordergrund der von Michael Wäschenbach organisierten digitalen Veranstaltung stand die Frage, wie sich eine länderübergreifende, umfassende Sozialpolitik gestalten lässt, die den negativen sozialen und ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie für die Bevölkerung entgegenwirken kann. Zwei wesentliche Faktoren für eine erfolgreiche Corona-Krisenbewältigung, darin waren sich die Teilnehmenden schnell einig, seien vor allem Solidarität und die Akzeptanz digitaler Angebote.
Zukunft der gesundheitlichen Versorgung verlangt intersektorale Digitalisierung
Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, verwies auf die zwingende Notwendigkeit einer fortschreitenden Digitalisierung in Deutschland, deren Bedarf sich jetzt in der Krise sehr deutlich zeige. Durch die zunehmende Digitalisierung entstehe die Möglichkeit, Fachwissen von Räumen unabhängig zu machen und alle Bevölkerungsschichten daran teilhaben zu lassen, so Laumann.
Hier setzen auch die Forschungsprojekte der vom Forschungskolleg (FoKoS) und der Lebenswissenschaftlichen Fakultät (LWF) der Universität Siegen entwickelten Initiative „Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck“ (DMGD) an. Dabei zeigt sich, dass ein zukünftiger ärztlicher Versorgungsmangel insbesondere im ländlichen Raum durch eine intersektorale und interprofessionelle digitale Gesundheitsversorgung, beispielsweise in Form digitaler Gesundheitsdatenplattformen, kompensiert werden kann und sollte.
Dr. Olaf Gaus, Geschäftsführer des FoKoS und Projektleiter der DMGD, betonte: „Das Zusammenbringen von Hochkompetenzen im Gesundheitsbereich, von akademischen Krankenhäusern bis hinein in die intersektorale Fläche – Hausarztpraxen, Pflegeeinrichtungen, ambulant und stationär – das wollen wir versuchen, in digitalen Modellen zu lösen“. Für einen solchen Ansatz seien jedoch die Akzeptanz von Patienten, ärztlichem sowie nicht-ärztlichem Personal und der Bevölkerung ausschlaggebend.
Die Akzeptanz und Etablierung einer flächendeckenden Datenmedizin, wie sie in den Projekten der DMGD konzipiert wird, verfolgen das Ziel, Kreise und Kommunen im Dreiländereck zu stärken. Dies müsse eine Aufgabe der Sozialpolitik sein, indem Bürger*innen in digitale ärztliche Versorgungsalternativen eng einbezogen werden. Dabei müssen gesetzliche Regelungen, die die Schranken für eine sich rasch entwickelnde Datenmedizin bilden, beachtet werden, erläuterte Wäschenbach.
Die Aufzeichnung des Live-Chats sehen Sie hier.