Das Buch „Datenmedizin – Telemonitoring von Gesundheitsdaten im häuslichen Umfeld und in der Pflege“ ist im Springer-Verlag erschienen. Herausgeber sind Dr. Olaf Gaus und Dr.-Ing. Kai Hahn. Am Beispiel des „DataHealth Burbach“-Projekts wird beschrieben, wie die Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum durch den Einsatz digitaler Technologien und den Aufbau einer Datenmedizin entlasten möchte.
Die Medizin ist weltweit auf dem Weg, sich zu einer Datenmedizin zu entwickeln. Die DMGD zeigt mit dem neuen Fachbuch auf, wie das Selfmonitoring als Element von Selfcare sowie dessen Einbindung in gesundheitsökonomische sowie technologisch und versorgungsrelevante innovative Verfahren gelingen kann. Das Buch entstand im Rahmen des DMGD-Projektes „DataHealth Burbach – Monitoring von Vitaldaten zur Unterstützung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum am Beispiel des Burbacher Hickengrunds“. Der Fokus des Projektes lag in der Durchführung eines Vitaldatenmonitorings bei Patient*innen in der stationären Pflege und in der Häuslichkeit. Das Ziel bestand darin, herauszufinden, ob dieses Verfahren dazu beitragen kann, die gesundheitliche Versorgung trotz des drohenden Mangels an Mediziner*innen – insbesondere in ländlichen Regionen – auf gleichbleibendem Niveau aufrechtzuerhalten.
Im neu erschienenen Buch wird die Durchführung des Projekts und dessen technische Infrastruktur detailliert beschrieben. Im Anschluss folgt die Vorstellung der Ergebnisse der Studie sowie die Einschätzung aus der Sicht der Patient*innen, des Pflegepersonals und der beteiligten Hausärzt*innen. Zudem werden abgeleitete Handlungsempfehlungen für die Etablierung telemedizinischer Verfahren gegeben.
Vor dem Hintergrund einer zusehends rapide abnehmenden ambulanten Gesundheitsversorgung hat die DMGD – aufbauend auf DataHealth Burbach und weiteren FuE-Projekten – das Konzept einer „Digitalen Praxis“ entworfen, die zum Ziel hat, eine Entlastung für die intersektorale, im Schwerpunkt medizinisch-ambulante Versorgung zu schaffen. Über die Sicherstellung der Behandlung von Patient*innen vor Ort hinaus soll mit der Digitalen Praxis die Perspektive eröffnet werden, Patient*innenpfade von der Anamnese, Diagnose, Therapie und Nachsorge auf der Grundlage einer intelligenten Nutzung eines Vitaldatenmonitorings ortsunabhängig und intersektoral zu ermöglichen.
Die Prozesse einer Digitalen Praxis wurden modellhaft im Rahmen eines In-Praxi-Tests im kürzlich abgeschlossenen Projekt Telemed@ATN in Kooperation mit der Hansestadt Attendorn erprobt. Zu diesem Themenkomplex ist die Veröffentlichung eines weiteren Fachbuchs geplant.
Das Buch ist sowohl als gedruckte Ausgabe als auch als E-Book erhältlich: https://doi.org/10.1007/978-3-662-68393-4