Am 11. und 12. September fand die Konferenz „InfraHEALTH 2023“ im neuen Hörsaalzentrum der Universität Siegen am Unteren Schloss statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung, die den Untertitel ‚Digital Health Ecologies and Sustainable Infrastructures‘ trägt, wurden neueste Trends, Best Practices und aktuelle Forschungsergebnisse hinsichtlich der Infrastruktur im Gesundheitswesen präsentiert. Auch Nick Brombach war vor Ort und stellte das Vitaldatenübertragungssystem aus dem Projekt „DataHealth Burbach“ vor.
Nick Brombach hat in der „Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck“ (DMGD) an der Studie „DataHealth Burbach“ mitgearbeitet und ist heute Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Siegen. Dort arbeitet er im Projekt „European Digital Innovation Hub (EDIH) Südwestfalen“. Im Rahmen des Poster-/Demo-Empfangs der InfraHEALTH 2023 stellte er am 11. September das in Burbach eingesetzte Vitaldatenübertragungssystem vor und zeigte dabei live, wie das Monitoring über die App funktioniert. Seine Erläuterungen basieren auf dem Paper „Designing a Vital Data Transmission in Rural Areas with Elderly Persons in Nursing Homes and at Home“, das von ihm selbst, Alexander Keil, Prof. Dr. rer. nat. Rainer Brück, Prof. Dr. Thomas Ludwig und Dr. Olaf Gaus verfasst wurde und hier unter den Publikationen der DMGD zu finden ist.
Das Vitaldatenübertragungssystem soll Allgemeinmediziner*innen bei der digitalen Erfassung von Vitalwerten der Patient*innen unterstützen. Das System besteht aus einer App und einer Weboberfläche. Die App zeigt die von den Ärzt*innen festgelegten, zu messenden Vitaldaten an und überträgt die von medizinisch zertifizierten Geräten aufgezeichneten Werte an eine Cloud. Über die Weboberfläche können die Mediziner*innen Verordnungen erstellen und Vitaldaten einsehen. Darüber hinaus bietet das Übertragungssystem weitere Dienste, beispielsweise eine Unterstützungsfunktion für Patient*innen und die Einholung von Rückmeldungen der Ärzt*innen zu den übermittelten Vitalwerten. Durch den Einsatz des Systems wird die Arbeit der Hausärzt*innen erleichtert, da die Daten in digitaler Form sofort übersichtlich dargestellt und klassifiziert werden können.
In der inzwischen abgeschlossenen DataHealth-Studie wurde untersucht, inwieweit ein solches System bei Hausärzt*innen und Patient*innen, aber auch bei anderen Beteiligten wie dem Personal eines Pflegeheims, Akzeptanz findet. Dazu wurden zwei Langzeitstudien durchgeführt, in denen auch Erkenntnisse über die Problematik der ärztlichen Unterversorgung im ländlichen Raum gewonnen werden konnten.