In der DMGD-Videoreihe „Gesundheitspolitische Gespräche“ diskutieren Expertinnen und Experten über Chancen, Herausforderungen und Trends im Bereich Digitale Gesundheit. In Folge 8 spricht Dr. Olaf Gaus mit Dr. med. André T. Nemat über Möglichkeiten der menschzentrierten Digitalisierung im Gesundheitssektor. Dr. med. André T. Nemat studierte zunächst Ingenieurwissenschaften und dann Medizin. Er war 15 Jahre als Chefarzt für Thoraxchirurgie an Krankenhäusern maximaler Versorgungsstufen tätig und ist u. a. Gründer und Managing Partner des Institute for Digital Transformation in Healthcare an der Universität Witten/Herdecke.
„Daten metaphrasieren wir mittlerweile als Rohstoff“, erklärt Dr. med. André T. Nemat im Gespräch mit Dr. Olaf Gaus. Durch diese Umschreibung werde der Wert der exponentiell steigenden Datenmengen bewusst. „Diese zahlreichen Daten bilden zusammen mit wachsender Rechenleistung und algorithmischer Intelligenz die Treiber der Digitalisierung“, so Dr. Nemat weiter. Dabei müssten die Daten nicht nur gesammelt und gespeichert, sondern auch verarbeitet werden, um einen Wert daraus zu erzeugen.
Das Qualitätsversprechen der Digitalisierung in der Medizin liege in der „Entwicklung des digitalen Zwillings“. Auf welche Weise solch ein „digitales Ich“ nicht nur aus medizinischen Daten entsteht, inwiefern die permanent erhobenen Big Data für Unternehmen wertvoll sind und warum es durch die großen Datenmengen zu einem Paradigmenwechsel in Medizin und Versorgung kommen kann, bei dem sowohl Prädiktion als auch Prävention einen immer größeren Stellenwert einnehmen, wird in dieser Ausgabe der Gesundheitspolitischen Gespräche thematisiert.
Die gesundheitliche Versorgung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen und verändert sich derzeit fundamental. Die Digitalisierung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Hier setzen die von der Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) entwickelten Gesundheitspolitischen Gespräche an. In zunächst zwölf Videos soll über den Transformationsprozess von traditionellen hin zu digital unterstützten Versorgungsformen diskutiert und erörtert werden, wie ein digitalisiertes Gesundheitswesen perspektivisch aussehen könnte, damit alle davon profitieren. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Wünsche und Einschätzungen von Versorgungsprofis aus Medizin, Pflege und Technik sowie von Wissenschaftler*innen und Bürger*innen.
Eine neue Ausgabe der Gesundheitspolitischen Gespräche erscheint jeweils zum Monatsanfang hier auf der DMGD-Website sowie auf dem YouTube-Kanal der DMGD. Ab Folge 6 sind die Gesundheitspolitischen Gespräche auch als Podcast auf Apple Podcasts und Spotify verfügbar.