Nicht nur mit Blick auf die niedergelassene Ärzteschaft, sondern auch in Krankenhäusern zeichnet sich ein deutlicher Engpass ab. Eine Antwort hierauf können digitale Assistenzen sein. In der Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck werden diese in die Anwendung gebracht und erforscht.
Nachdem im Rahmen der Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) erste Forschungsprojekte mit niedergelassenen Hausärzten aus dem Dreiländereck erfolgreich abgeschlossen werden konnten, geht die vom Forschungskolleg (FoKoS) und der Lebenswissenschaftlichen Fakultät (LWF) der Universität Siegen initiierte Initiative den nächsten Schritt. Denn nicht nur bei den niedergelassenen Medizinern auf dem Land, sondern auch in Krankenhäusern zeichnet sich ein Ärztemangel ab. Hierüber berichtete kürzlich etwa das ZDF in der Reportage „Notfall Krankenhaus – Ärzte dringend gesucht“.
Gemeinsam mit weiteren Gesundheitsinstitutionen, insbesondere Krankenhäusern, möchte die DMGD intersektorale Grenzen mit digitaler Gesundheitsversorgung überwinden – und das auch über das Dreiländereck hinaus. Im Zentrum steht dabei das Konzept des „virtuellen Krankenhauses“, das Gesundheitssektoren miteinander vernetzen kann.
Über diese digitale Plattform für den Austausch zwischen Krankenhäusern und niedergelassener Ärzteschaft wurde zuletzt etwa bei einem gemeinsamen Workshop von DMGD und dem Gesundheitsregion KölnBonn e. V. diskutiert. Im November besuchte außerdem die CDU-Kreistagsfraktion unter Federführung ihrer stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Jenny Groß aus dem Westerwaldkreis/Rheinland-Pfalz das FoKoS und sprach sich dabei dafür aus, das vom FoKoS entwickelte Konzept für den Westerwaldkreis näher zu prüfen, um damit die Einbindung in die „Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck“ zu starten.
„Wir als DMGD verfolgen einen intersektoralen Ansatz und wollen diesen noch weiter ausbauen“, erklärt Dr. Olaf Gaus (Geschäftsführer des FoKoS, Projektleitung DMGD) im Interview. „Wir wollen die Krankenhäuser und Kliniken einbeziehen – und zwar nicht nur diejenigen aus der Region, sondern gerne auch die Universitätsklinika. Mit diesen wollen wir darüber sprechen, wie wir die Daten der Patienten in der Zukunft als die Grundlage einer individualisierten digitalen Medizin einbringen können.“
Das gesamte Interview mit Dr. Olaf Gaus sehen Sie hier: