Im aktuellen DMGD-Talk „Gesundheitspolitische Gespräche“ diskutieren Expertinnen und Experten über Chancen, Herausforderungen und Trends im Bereich Digitale Gesundheit. In Folge 4 spricht Dr. Olaf Gaus mit dem deutschen Mediziner und Krankenhausmanager Prof. Dr. Jochen A. Werner über die Digitalisierung im Krankenhaus.
Im Gespräch mit Dr. Olaf Gaus (Geschäftsführender Leiter der DMGD) diskutiert Prof. Dr. Jochen A. Werner über die Digitalisierung als Entlastungsmöglichkeit im Gesundheitswesen. „Wir haben heute in allen möglichen Bereichen des Gesundheitswesens einen Fachkräftemangel“, so Werner. „Diese Fachkräfte können wir nicht unmittelbar vervielfältigen. Wir müssen uns deshalb fragen, wie wir die Möglichkeiten der Fachkräfte optimieren und diese entlasten können. Dabei hat die Digitalisierung eine Schlüsselfunktion – mit ihrer Hilfe können beispielsweise Arbeitsprozesse entschlackt werden, die heute noch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.“
Weitere Themen, die in der vierten Ausgabe der Gesundheitspolitischen Gespräche diskutiert werden, sind Vorbehalte und Lösungsansätze im Kontext von Datenmedizin, die Anwenderperspektive (Mediziner*innen und Techniker*innen), Standards für Digital-Health-Anwendungen, die Spitzen- und Flächenversorgung sowie die Relevanz eines gemeinsamen Bewusstseins aller Akteure im Bereich Digital Health.
Prof. Dr. Jochen A. Werner ist Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen und setzt sich als „Medical Influencer“ öffentlich für eine beschleunigte Digitalisierung im Gesundheitswesen ein. Bereits 2015 lief in Essen die Umstrukturierung hin zu einem „Smart Hospital“ an, das auf digitalen Technologien basiert und zugleich an den für die Medizin so wichtigen menschlichen Begegnungen und Austauschmöglichkeiten festhält. Seine Vorstellungen zur Reform des Gesundheitswesens fasste Werner im Buch „So krank ist das Krankenhaus“ zusammen, das im September 2022 erschienen ist.
Die gesundheitliche Versorgung in Deutschland steht nicht nur vor großen Herausforderungen, sondern verändert sich derzeit fundamental. Die Digitalisierung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Hier setzen die von der Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) entwickelten Gesundheitspolitischen Gespräche an. In zunächst zwölf Videos soll über den Transformationsprozess von traditionellen hin zu digital unterstützten Versorgungsformen diskutiert und erörtert werden, wie ein digitalisiertes Gesundheitswesen perspektivisch aussehen könnte, damit alle davon profitieren. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Wünsche und Einschätzungen von Versorgungsprofis aus Medizin, Pflege und Technik sowie von Wissenschaftler*innen und Bürger*innen.
Eine neue Ausgabe der Gesundheitspolitischen Gespräche erscheint jeweils zum Monatsanfang hier auf DMGD-Website sowie auf dem YouTube-Kanal der DMGD. Im Fokus der kommenden Beiträge stehen u. a. der Digitale Zwilling als mögliche Weiterentwicklung der elektronischen Patientenakte und die Selbstvermessung von Patient*innen zur Gewinnung ihrer Vitaldaten als Grundlage effizienten Gesundheitschecks.