Vom 20. bis zum 22. Juni fand die diesjährige International Conference Information Technology in Biomedicine (ITIB) in Polen statt. Auch die DMGD war vor Ort: Im Rahmen eines Vortrags wurden dabei Ergebnisse des Projektes DataHealth aus dem Themenfeld Vitaldatenmonitoring vorgestellt.
Der demographische Wandel und die sinkende Anzahl niedergelassener Hausärztinnen und Hausärzte stellen gerade für den ländlichen Raum eine immer größere Herausforderung dar. Damit die medizinische Versorgung auch in Zukunft sichergestellt werden kann, müssen die praktizierenden Ärzt*innen entlastet werden. Innerhalb der Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD) werden in diesem Zusammenhang digitale Lösungsansätze erforscht und erprobt – darunter auch das Vitaldatenmonitoring, das auf einen Wechsel von der Patientenmobilität hin zur Datenmobilität abzielt.
Im DMGD-Forschungsprojekt DataHealth Burbach wird das Vitaldatenmonitoring in die Anwendung gebracht: Hausärztinnen und Hausärzte wählen Patient*innen aus, für die ein Monitoring ihrer Vitaldaten sinnvoll ist. Sie legen dabei fest, welche Gesundheitsdaten wie oft gemessen werden sollen. Die Patient*innen werden anschließend mit Messgeräten ausgestattet, mit denen sie eigenständig von zu Hause aus ihre Vitaldaten erheben und über eine spezielle Smartphone-App in eine gesicherte Cloud-Umgebung transferieren können. Den behandelnden Hausärzt*innen ist es anschließend möglich, sich diese Daten über eine Web-Oberfläche anzeigen und visualisieren zu lassen. Sie können anschließend anhand dieser Daten die Medikamentation anpassen oder den Patienten in dringenden Fällen in die Arztpraxis einbestellen.
Bei der ITIB-Konferenz 2022 wurden die Potentiale des Vitaldatenmonitorings im Rahmen der „Special Session: Computational Methods for Understanding Human Complexity“ vorgestellt. In seinem Vortrag ging Alexander Keil, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der DMGD, insbesondere auf die technische Durchführung und die Erprobung des Vitaldatenmonitorings im Projekt DataHealth Burbach ein und stellte die technische Infrastruktur, die verwendeten Geräte, die Monitoring-App, die Cloud-Umgebung und die Arztoberfläche vor.
Eine ausführliche Darstellung des Vitaldatenmonitorings innerhalb der DMGD lässt sich im parallel zur ITIB 2022 erschienenen Konferenzpaper „Cloud-Based System for Vital Data Recording at Patients‘ Home“ nachlesen.
© Galeriebilder (1) K. Hahn, (2) J. Juszczyk, (3) A. Keil
Bild 1: Vortrag von Alexander Keil (DMGD/Uni Siegen).
Bild 2: Dr.-Ing. Kai Hahn und Alexander Keil mit Prof. Ewa Piętka, ITIB-Programmdirektorin und Leiterin des Departments Medical Informatics and Artificial Intelligence der Silesian University of Technology (Gliwice, Polen).
Bild 3: Konferenz-Location: Kamień Śląski, Polen.