Am 17. und 18. Mai fand in London der Digital Health World Congress 2022 statt. Die internationale Konferenz legt ihren Fokus auf die digitale Gesundheitsversorgung der Zukunft und deren technische Umsetzung. Vor Ort war auch die Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck (DMGD), vertreten durch ihren Leitenden Wissenschaftsmanager Dr. Olaf Gaus.
Der Digital Health World Congress ist eine der größten Konferenzen im Bereich Digitale Gesundheit. Jährlich kommen hier Expert*innen aus Industrie und Forschung zusammen, um die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen rund um die Digitalisierung des Gesundheitswesens zu diskutieren und zukunftsfähige Impulse für die Gesundheitswirtschaft zu setzen.
Auch in diesem Jahr wurde im Rahmen des Digital Health World Congress an Fortschritt und Innovation im Gesundheitswesen appelliert. Mit Blick auf aktuelle Trends im Bereich Digital Health lässt sich festhalten:
- Digitale Vitaldaten werden zunehmend von den Patient*innen selbst erhoben und an Arztpraxen weitergeleitet. Diese Daten müssen sicher übertragen und gespeichert werden (Data Cloud Storage).
- Big Data: Digitale Gesundheitsdaten werden von Künstlicher Intelligenz ausgelesen, analysiert und evaluiert.
- Zukunftsvision Digitaler Zwilling: Über einen Patient*innen-Avatar lassen sich mithilfe KI-gestützter Diagnosen neben dem aktuellen Gesundheitszustand auch zukünftige gesundheitliche Entwicklungen prognostizieren.
- Anpassung der Ausbildung in Gesundheitsberufen: Der Umgang mit digitalen Daten und Anwendungen wird zum wichtigen Teil des Gesundheitswesens und muss dementsprechend in der Ausbildung geschult werden.
- Interdisziplinarität ist gefragt: Für eine ganzheitliche Umsetzung Digitaler Gesundheit braucht es interdisziplinäre Projekte, welche die Perspektiven unterschiedlicher Fach- und Berufsgruppen einbringen.
In den Forschungsprojekten der Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck werden diese Aspekte bereits aufgegriffen. So geht es im Projekt DataHealth Burbach um die Anwendung des Vitaldatenmonitorings. Über den „Digitalen Zwilling“ und das Potential KI-gestützter Auswertungsverfahren wurde etwa bei der DMGD-Winterkonferenz diskutiert.
Dr. Olaf Gaus, Leitender Wissenschaftsmanager der DMGD, erklärte nach seinem Besuch des Digital Health World Congress: „Die Gespräche in London zeigen, dass die Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck nach internationalen Standards in Forschung und Entwicklung weit vorne mitdiskutiert. In den vergangenen Jahren haben wir gemeinsam mit der Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Universität Siegen sowie vielen Partnern aus der Gesundheitsversorgung, dem öffentlichen kommunalen Sektor, der regionalen sowie überregionalen Wirtschaft und nicht zuletzt gemeinsam mit vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern proaktiv ein zukunftsfähiges Programm entwickelt. Ich freue mich, dass wir Teil der internationalen Community im Bereich Digital Health geworden sind.“